Reise

Wandern am Hartmannsweilerkopf / Vieil Armand

Der Hartmannsweilerkopf (frz.: Vieil Armand) war im ersten Weltkrieg kurzfristig stark umkämpft und trägt heute noch die Narben aus diesem – jetzt über 100 Jahre alten – Konflikt. Als zwölfjähriger war ich mit meinen Eltern während eines Urlaubs dort zum ersten Mal und der Berg hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Da ich bereits in jungen Jahren ein Interesse für Geschichte im Allgemeinen und für den ersten Weltkrieg im besondern entwickelt habe, hat mich die Geschichte des Bergs sofort gepackt. In der alten Krypta hatte ich mir ein Heftchen zu den Kampfhandlungen gekauft, verschlungen und immer wieder gelesen. Dann war erst mal Ruhe.
Wer sich zur Geschichte des HWK informieren will, der kann das auf der großartigen Webseite von Detlef Bussat machen. Ausdrücklich empfehlen möchte ich auch seinen Shop auf der Webseite. Dort gibt es extrem viel Material rund um die Geschichte des Hartmannsweilerkopfes und man unterstütz so seine Arbeit. Ebenso empfehlen kann ich die französische Webseite der Amis du Hartmanswiller Kopf, ein Verein der sich der Pflege und Erhaltung der Geschichte des Berges zum Ziel gesetzt hat.
[su_note note_color=“#c8ff66″ radius=“1″]UPDATE: Am Ende des Artikels ist noch eine virtuelle Übersicht der Tour angehängt und ein Link zu den GPS-Daten. Für die Darstellung der Tour ist allerdings ein Google Earth Plugin notwendig.[/su_note]Als ich dann endlich meinen Führerschein hatte ging es in unregelmäßigen immer wieder ins Elsass an diesen besonderen Platz. Mittlerweile bin ich mindestens einmal im Jahr vor Ort und ich glaube, ich kenne mich doch ganz gut aus. Allerdings fehlte mir bisher eine Begehung aus der unteren Ebene der Nordwest Seite des Berges.


Nach ordentlicher Planung: Wegpunkte in der App GPS Tour gesetzt, alte Karten ausgedruckt und wetterfest laminiert, Rucksack minimalistisch aber sinnvoll mit Futterage gepackt ging es morgens vom Schwarzwald aus los gen Elsass. Nach knapp 45 Minuten bin ich am Zimmermanns Kreuz angekommen und bin losgedüst.
Großes Glück hatte ich natürlich mit dem Wetter. Sonne, blauer Himmel und angenehme 3 – 7 ° C waren die beste Voraussetzung für einen tollen Wander- und Expeditionstag. Da ich ohne bessere Hälfte oder sonstige Begleitung unterwegs war, hieß es für mich diesmal keine Erkundung von alten Stollen oder dergleichen, da bin ich dann doch etwas zu schissig… Bei einer kleinen Kletterpartie wurde mir dann doch kurz mulmig und ich war froh, ein altes Moniereisen zu finden, dass ich als Halt nutzen und dann den recht steilen Hang doch noch erklimmen konnte.
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©HerrundFrauBayer

Immer wieder bin ich davon überrascht, dass nach knapp 100 Jahren immer noch so viel Material auf dem Berg rumliegt, wobei ich schon das Gefühl habe, dass es in den letzten zehn Jahren immer weniger geworden ist. Trotzdem faszinierend und nicht ganz ungefährlich zu gleich, liegen doch immer wieder Blindgänger in der Gegend rum.
Großartig fand ich den Abschnitt Leopolds Werk, den ich bisher noch nicht gesehen hatte, ebenso waren die ehemaligen frz. Stellungen unterhalb des Megard sehr imposant. Leider gibt es auf dieser Seite insgesamt nicht mehr so viel zu sehen wie auf der deutschen Seite.
Die Route kurz und knapp: Start am Zimmermannskreuz und via Wanderweg und Abkürzung durchs Geröll zum Freudenkindgraben. Über die Kicktanne rauf zur Kanzel und Sturmsappe (inkl. Kletterpartie). Dann ging es weiter zum Leopoldsgraben und der Jägersappe, bin allerdings auch im Vorfeld und Niemandsland rumgestapft. Weiter ging es rüber zur französischen Seite. Vom Posten Favier durch den Graben des 6./7. BCT über den Sous Megard hinauf durch „felsigen Schnee“ zum Roche Megard.
©HerrundFrauBayer
©HerrundFrauBayer

Da die Zufahrt zur Krypta anscheinen gesperrt ist, sämtliche Schilder in diese Richtung waren abgeklebt, hatte ich die Kuppe für mich. Kein Mensch weit und breit zu sehen, herrlich. Am Aussichtsfelsen habe ich dann etwa 30 Minuten Pause gemacht und ein Käffchen gekocht.
Dann ging es schließlich wieder bergab. Beim Jägerdenkmal habe ich nochmals die Aussicht genossen und bin dann via Kurve 7 zur Bastion rüber zum Pabststuhl runter zum Kardinal am Kreuz Thilly vorbei auf den Löwenpfad und weiter Richtung Tal auf dem Rattenpfad/Philosophenweg. Meine letzten drei Tagesordnungspunkte Ehrenfriedhof LIR 99, Tanzplatz und Felsennest 1 waren dann recht zügig abgehakt und nach knapp sechs Stunden und 18,9 Kilometern war ich wieder am Auto.
UPDATE: Die Daten zur Tour gibt es hier.

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