Mit Baby im Yosemite: Liebe und Hass
Der zweite Teil unserer Tour durch Kalifornien führte uns zuerst zur Autovermietung von Alamao am Flughafen. Dort konnten wir uns einen Wagen, gebucht war „Fullsize“, aussuchen. Das Wunschauto, der vier-türige Dodge Charger war leider nicht da :(. Dann sollte es ein Ford Fusion sein. Leider hatte der Hybrid von Ford ordentlich an Kofferraum eingebüßt, so dass wir alles wieder ausräumen mussten, also zumindest die Sachen, die schon drin waren. Zu guter Letzt sind wir bei einem Hyundai Sonata gelandet, denn unser Gepäck hat uns keine andere Wahl gelassen.
Also nix wie los und ab auf den Highway 101 in Richtung Süden und vorbei an Cuppertino, Palo Alto, Mountain View, etc. Unser erstes Ziel war Carmel-by-the-Sea. Dort gibt es angeblich einen der schönsten (Schönwetter-) Sandstrände der USA. Und ich muss sagen, dass würden wir so glatt unterschreiben. Das war natürlich der perfekte Ort, dass Sohnemann seinen aller ersten Fuß-Kontakt mit Sand hat.
Weiter ging es kurze Zeit später gen Merced. Von dort aus wollten wir in den kommenden zwei Tagen in den Yosemite National Park starten. Leider sind das knappe zwei Stunden Anfahrt, aber sogar in der Vorsaison sind die Unterkünfte mit abnehmenden Abstand zum Park unglaublich teuer. Da beginnen simple Motels bei $150 pro Nacht und es ist immer noch eine einstündige Fahrt :(.
Nun denn, wir machten uns an beiden Tagen gegen 7 Uhr auf den Weg. Allerdings gab es da zwei elementare Unterschiede: Einmal Anreise und Besuch Freitags und einmal Samstags.
Ich mache es kurz und knapp: Freitags traumhaft, Samstags zum kotzen.
Liebe und Hass
Was war da los? Freitags kamen wir gut und zügig in den Park. Dank unserer frühen Anfahrt konnten wir sogar noch mit dem Auto zum Glacier Point fahren und haben sofort einen Parkplatz gefunden – die Straße war gerade erst seit einer Woche wieder offen. Der Blick von dort über das Valley und auf den Half Dome sind atemberaubend, das allein war schon den Abstecher nach Yosemite wert. Auf dem Rückweg gab es natürlich noch das obligatorische Foto von Tunnel View, von wo aus man El Capitan und den Half Dome im Blick hat. Außerdem führen restlos alle Wasserfälle noch reichlich Wasser, sprich auch diese bieten einen grandiosen Anblick und traumhafte Motive für Erinnerungsfotos.
Am Samstag zeigte der Park, wie gesagt es ist noch Vorsaison, sein abschreckendes Gesicht. Die Anreise verzögerte sich schon, da man ca. 45 Minuten im Stau stand, bis man überhaupt am Eingang angelangt war. Da stellt man sich bereits die Frage, wo eigentlich alle Besucher parken sollen, denn wir waren bereits um 10 Uhr „drin“. Da wir eigentlich die große Runde um den Mirror Lake laufen wollten, wussten wir bereits wo wir parken. Das stellte sich aber als frommer Wunsch heraus. Wir haben schließlich eine gute Stunde gebraucht, bis wir einen Parkplatz gefunden hatten. Der war allerdings quasi am anderen Ende des Parks…
Nun ja, wir waren ja zum Wandern da. Also nahmen wir es sportlich und liefen den „Valley Loop Trail“, der uns zum Ende hin auch zum Mirror Lake brachte. Dort endlich angekommen war für uns und Sohnemann eine lange Pause fällig.
Zurück wollten wir dann den Shuttle Bus nehmen, der angepasst an die Saison und das Besucheraufkommen, seine Runde durch das Valley dreht, und der so das Parkplatzchaos entschärfen soll. Nun ja, das klappte an diesem Samstag leider überhaupt nicht und ich konnte irgendwann keine fröhlich freundlich grinsenden Ranger mehr sehen. Wir sind dann den ganzen Weg wieder zurück gelaufen. Bei knappen 30°C für uns und Sohnemann kein Vergnügen, vor allem da unser Proviant auf den einfachen Weg ausgelegt war. Der Samstag war also, bis auf die Wanderung, eine Katastrophe. Wie es hier im Sommer zugeht will ich mir nicht ausmalen
Unsere Empfehlung zu Yosemite
Insgesamt muss ich jetzt mit ein paar Tagen Abstand sagen, dass mich Yosemite doch eher enttäuscht hat. Ich kann nicht verstehen, wie man so viele Menschen in das Tal lassen kann, dass schon morgens um 10 Uhr an der Kapazitätsgrenze, in Bezug auf den Autoverkehr, ist. Das war echt der Hammer! Das tolle Naturerlebnis wird durch die miese Orga drumherum leider sehr in Mitleidenschaft gezogen. Klar, als Touri ist man natürlich da unterwegs wo alle hin wollen, und sicherlich gibt es tolle Touren abseits der Standard-Trampelpfade, aber die sind mit Baby natürlich schwer machbar.
Unser Tipps für einen (Baby-) Besuch im Yosemite:
- Auf gar keinen Fall am Wochenende hinfahren !!
- Auf gar keinen Fall darf man sich Glacier Point und Tunnel View entgehen lassen !!
- Hat man einen engen Zeitplan, dann reicht ein Tag für die „Must Dos“
- Schlaft nicht weiter weg als eine zweistündige Anfahrt
- Fahrt um sieben Uhr aller spätestens los
- Plant nicht mit dem Shuttle-Service
- Fahrt nicht in der Hochsaison, also etwa ab Juni.
- Auf gar keinen Fall am Wochenende hinfahren !!
Ihr habt andere Erfahrungen gemacht. Das würde uns sehr interessieren! Unter welchen Umständen war das? Schreibt uns gerne in die Kommentare!
2 Kommentare
Kirsten
Sehr charmant geschrieben! Lieben Dank dafür. Wir planen gerade selber einen Yosemite-Trip mit Baby, allerdings man Donnerstag und Freitag ?
Daniel
Hi Kirsten,
Donnerstag und Freitag sind definitiv eine gute Wahl :). Wir wünschen Euch viel Spaß, schöne Tage und eine entspannte Reise!
Grüße
Daniel