Einladung & Save the Date
Wir wollten so früh wie möglich das Datum für die kirchliche Trauung und das abendliche Fest stehen haben. Zum einen waren wir den kompletten Sommer über in Kanada und hätten nichts organisieren können, zum anderen wollten wir „unseren“ Wunschtermin unbedingt bekommen. Das hat Gott sei Dank alles recht gut geklappt, obwohl wir natürlich viel recherchiert und uns einige Etablissments angeschaut haben – eine Übersicht mit Kurzbewertung gibt es hier. Außerdem war von Anfang an klar, dass wir – ist ja auch mittlerweile modern – zuerst ein „Save the Date“ (StD) verschicken und die Einladung erst später folgt, wenn die Details stehen.
Die Überlegung war, das StD selber zu basteln und die Einladung dann professionell fabrizieren zu lassen. Das Ergebnis war dann eine nette einfache Karte mit der wir alle Gäste schon mal über den Termin vorgewarnt haben. Das Feedback unserer Gäste zeigte übrigens, dass das eine sehr gute Idee war. Dank des Vorlaufs von ziemlich genau einem Jahr wurden frühzeitig Dienste verlegt, Arbeitskollegen wegen des langen Wochenendes vorgewarnt oder direkt das Wochenende für die Weiterreise in den Urlaub oder einen ausgiebigen Heimaturlaub genutzt. Witziger Weise haben wir schon auf das StD einen Großteil der Zusagen für die Hochzeit bekommen.
Profis oder Muttis?
Wie bereits geschrieben wollten wir dann die Einladung profesionell erstellen lassen. Obwohl ich ganz fit mit der Creative Suite von Adobe bin, bin ich kein Grafiker und brauche für sowas Stunden.Ein Profi würde wohl innerhalb von zwei bis drei Stündchen alles im Kasten haben. Zuerst wollte ich schauen, ob ich nicht über die Freelancer Plattform Twago ein vernünftiges Angebot bekomme.
Das funktionert recht einfach:
- Account erstellen
- Projekt anlegen
- Briefing schreiben
- Angebote abwarten und Nachfragen beantworten
Preislich war von günstig bis überteuert (eine Agentur deren Artdirector tolle Ideen für uns hatte) alles geboten. Ebenso die Qualität der Dienstleister, die ich via angefragter Referenzen geprüft habe. Ein optimaler Angebotsmix war für unseren Bedarf leider nicht dabei.
Fündig geworden sind wir dann aber auf der Suche nach einem schönen Briefpapier doch via Etsy. Eigentlich erstaunlich, dass wir so lange schon geplant und gesucht hatten ohne bei den üblichen Verdächtigen zu schauen – Dawanda und Pinterest seien an dieser Stelle natürlich auch erwähnt. Um ehrlich zu sein, Pinterest hatte bestimmt ein auffälliges Aufkommen was die Suchbegriffe Bonn, Rheinland und Hochzeit betrifft. Ja das war ich, nicht die Freundin…
Aber zurück zum Briefpapier. Über diese Suche sind wir auf eine Dame aufmerksam geworden, die einerseits nette Einladungen designte und andererseits genau so ein Papier benutzt, wie wir es uns vorgestellt haben, super! Leider, leider ist es nach vielen Emails und acht Wochen Wartezeit doch nicht zu einer Zusammenarbeit gekommen. Hier zeigt sich der große Nachteil von Plattformen wie Etsy. Es gibt z. T. viele Anbieter dort, die „nebenher“ noch etwas verdienen wollen und ihre Produkte/Dienstleistungen eben nicht zu 100% auf professioneller Ebene anbieten können.
Selbst ist der Mann: Grafik erstellt und mit Flyeralarm gekämpft
Was nun? Mittlerweile war schon November und wir wollten unbedingt vor Weihnachten die Einladungen raus hauen. Blieb also doch nur meine ungeliebte Lösung, die da hieß: selber machen. Das ging dann doch erstaunlich gut, vor allem, da wir durch die Briefings schon ziemlich genau wussten, was alles in der Einladung stehen und wie sie designt sein sollte. Außerdem hatten wir uns ja schon auf Farben und Typographie beim StD geeinigt und wollten das grob auch so in der Einladung und allen weiteren Papiersachen haben. Etliche Abendstunden und zwei Wochenenden später gab es dann etwas vorzeigbares, was wir drucken lassen wollten. Während der Erstellung hatten wir schon Flyeralarm und diedruckerei.de als günstigste Druckerei für unsere Bedürfnisse auserkoren und Produktmuster schicken lassen. Entschieden haben wir uns dann für Flyeralarm und folgendes Format: DIN A6, 6-seiter, Wickelfalz, 4-farbig, Querformat, 300g Grammatur, Naturpapier creme.
Hat dann alles noch geklappt mit dem Versand vor Weihnachten , aber eine Sache muss ich allen mit auf den Weg geben, die glauben man druckt „mal eben etwas“ via Flyeralarm. Für jedes zu erstellende Produkt gibt es eindeutig definierte Datenblätter (unser Flyer siehe hier). Wer entweder mit Adobes InDesign oder der OpenSource Alternative Scribus arbeitet muss diese Vorgaben penibelst einhalten, sonnst nimmt Flyeralarm den Druckauftrag nicht an! Außerdem gilt es Farbräume zu definieren (ICC basierter Farbraum „ISO Coated v2 300%“ [empfehle diese Links European Color Initiative & Druckdatenguide zum Einstieg in die Thematik]). Allein mit dem Export als PDF/X3-2002 ist es nicht getan…
Als ungelernter Grafiker, ich behaupte mal ich schlage mich nicht so schlecht bei InDesign, stand ich hier vor der größten Hürde. Ungelogen, ich habe etliche Abende damit zugebracht bis ich eine PDF-Datei hatte, die Flyeralarm endlich angenommen hat. Warum und wieso weiß ich bis heute nicht, da ich meiner Meinung nach nichts großartig anders gemacht habe als die Abende davor. Der Frust war zu diesem Zeitpunkt sehr groß, dafür hat dann aber das Ergebnis dann doch entschädigt.